"Oman: Die Wüste lebt auf
Ein Golfstaat rüstet zur großen touristischen Karriere: Mit Kultur und Tradition peilt der Oman einen Platz unter den Top-Zielen an.

Das Sultanat Oman verfügt weder über den Öl-Reichtum Abu Dhabis, die Größe Saudi-Arabiens noch die Rolle Dubais als internationales Luftkreuz und moderner Handelsstützpunkt. Das drittgrößte Land der arabischen Halbinsel zeichnet jedoch eine landschaftliche Vielfalt und ein kulturelles und historisches Erbe aus, mit dem kaum ein anderes Land der Region konkurrieren kann. Was an touristischem Potential bis dato weitgehend brach lag oder nur zu einem geringen Teil genutzt wurde, wird nun aufgeholt. Zum Glück für das 300.000 m2 große Land bedeutet dies kein Zukunftsszenario à la Dubai, denn im Oman wird auf eine nachhaltige touristische Entwicklung gesetzt.

Hoffnungsträger Tourismus.

Noch immer generiert sich das Staatseinkommen Omans zu 77 Prozent aus dem Rohöl. Die schnell wachsende Bevölkerung - über 50 Prozent der Omani sind unter 18 Jahre alt - und die notwendige Diversifizierung der Wirtschaft lassen den Tourismus zu einem der Hoffnungsträger werden. Für ausländische Investoren wurden per Gesetz zahlreiche Anreize geschaffen, die den Einstieg internationaler Firmen in Handel und Tourismus erleichtern sollen.
Außerdem holt sich die Regierung internationales Know-how ins Land. Insbesondere der Tourismus-Sektor ist noch sehr von ausländischer Entwicklungshilfe abhängig. Österreich liefert hierbei einen nicht zu unterschätzenden Beitrag. So wurde im April eine Tourismus-Studie über das Sultanat Oman vom IMC (International Management Center) Krems vorgestellt. Basierend auf dem Priority-Action-Plan des Staatssekretariats für Tourismus erarbeiteten Studenten des Lehrgangs für Tourismus und Freizeitwirtschaft Vorschläge für ein nachhaltiges Tourismuskonzept. Dabei bewiesen die Studenten Know-how und Kreativität. V

Die omanischen Schüler sind, so der aus Österreich stammende Direktor Bernhard Klefasz, begeistert bei der Sache: "Die Jugend ist dem Tourismus gegenüber sehr aufgeschlossen; die Lehrinhalte werden sehr interessiert aufgenommen. Natürlich haben die Omanis bei dem einen oder anderen Thema Nachholbedarf, aber gerade dafür sind wir ja hier." Persönlich findet es Klefasz bewundernswert, was in den letzten 30 Jahren im Oman geschehen ist. "Einen jahrhundertelangen Fortschritt binnen 30 Jahren zu implementieren und dabei mental noch mitzuhalten, finde ich einfach toll."

Eine umfassende Studie bei allen marktführenden europäischen Reiseveranstaltern weist das Sultanat Oman als eine der vielversprechendsten Destinationen der Region aus. Die Studie der GATO (German Tourism Organisation for Development and Investment) zeigt, dass der Oman ein großes Marktpotential besitzt. Als Quellmarkt kommt Europa in Frage (vor allem das deutschsprachige Europa), aber auch Gruppen wie ausländische Arbeitskräfte (Expatriates) der GCC-Länder, Staatsangehörige der GCC-Länder und omanische Staatsangehörige. In jedem dieser Märkte ist die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen touristischen Produkten in den letzten Jahren beträchtlich gestiegen. 2001 wurden insgesamt 1.377.873 Nächtigungen gezählt. 5201 Österreicher reisten im Jahr 2000 in das Sultanat. 1999 kamen aus dem deutsch sprechenden europäischen Markt 67.244 Hotelgäste an, prognostiziertes Wachstum bis 2005 sind 1,8 Mio. Gäste.
Schlagwort "Resort".

Die Hotelkapazität soll sich im Sultanat in den nächsten zehn Jahren verdoppeln. Dazu gehören auch zwei Resort-Großprojekte: Das eine, in Salalah, im touristisch weitgehend unberührten Süden des Landes, soll von einer internationalen Hotelkette übernommen werden. Die Fertigstellung ist für 2004 geplant.
Beim zweiten Resort handelt es sich um ein Prestige-Projekt, das das Sultanat Oman mit einem Schlag zu einer der attraktivsten touristischen Destinationen der gesamten Golf-Region machen soll. Das Al-Sawadi Resort ist nur eineinhalb Stunden Fahrzeit von der Hauptstadt Muscat entfernt und wird Touristen aus aller Welt mit der Kultur, dem historischen Erbe und der unverwechselbaren Landschaft des Oman bekannt machen. Ferner soll mit dem Projekt die wirtschaftliche Nachhaltigkeit durch den langfristig angelegten Ansatz gewährleistet werden. Rund 2000 direkte und 3000 bis 4000 indirekte Arbeitsplätze werden bereits in der ersten der geplanten drei Bauphasen geschaffen.
Ziel des Resort-Designs ist es, dem Gast die Möglichkeit zu geben, die ganze Vielfalt des Oman konzentriert auf kleinstem Raum zu erleben und parallel Ausflüge und Touren in die Umgebung zu machen. Jeder der vier Hotelkomplexe - Fünf-Sterne Deluxe Golf Resort & Spa (200 Zimmer); Leisure, Incentive & Convention Resort (275); Holiday Resort (225) und Club Hotel (300) - verfolgt eine eigene Stilrichtung und wird unterschiedliche Zielgruppen im Hochpreissegment ansprechen. Als Marketingziel nennen die Projektmanager der GATO AG: "Jeder europäische Tourist, der sich zur exponierten Einkommensklasse zählt, muss im Al-Sawadi Resort gewesen sein. Und jeder Gast soll es mit dem Wunsch verlassen, seinen Besuch zu wiederholen."
Neben einer Vielzahl von Sport- und Freizeitaktivitäten am Strand wird Al-Sawadi über zwei 18-Loch-Golfplätze, ein Wellness-&-Spa-Zentrum sowie den "Pirates Peak Water Park", einen Erlebnispark mit Wasserattraktionen für die ganze Familie, verfügen. Spezielle Aktivitäten werden die omanische Kultur und Tradition in den Mittelpunkt stellen: Abenteuertouren durch die Wüste mit Kamelen oder Pferden, Ausflüge mit dem traditionellen hölzernen Fischerboot, ein

Neben den Resort-Projekten ist man im Staatssekretariat bemüht, mit internationalen Veranstaltungen wie Dünen-Rallyes, Yacht-Rennen und jährlichen Festivals auf sich aufmerksam zu machen.
Leichter zum Visum.
Die Visa-Gebühren wurden auf 10 OMR (ca. 30 Euro) für ein Multiple Entry Visit Visa gesenkt. EU-Staatsbürger können ein Touristen-Visa direkt bei der Einreise am internationalen Flughafen von Seeb/Muscat oder in jedem Seehafen erhalten (bzw. bei der Einreise über Land für 21 Euro mit bis zu 14 Tagen Aufenthalt).
Bei Beantragung eines Touristenvisums über die omanische Botschaft liegen die Gebühren bei 25 Euro statt bisher 35 Euro für bis zu drei Wochen Aufenthalt. Ab 2. Juli tritt ein Visa-Abkom-men zwischen Qatar und dem Oman in Kraft, das für beide Länder nur mehr ein Visum vorsieht."
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